Die Sauberkeit der Komponenten: der Labortest

Die Messung des Verunreinigungsgrads einer Komponente erfolgt durch die Durchführung eines Labortests nach der Norm ISO 16232:2018.
Die Messung ist nicht direkt: Für ihre Durchführung ist eine vorausgehende Extraktion notwendig, die darauf abzielt, die zu ermittelnden Partikel auf einen speziellen Filter zu übertragen, der danach mit verschiedenen Technologien analysiert wird. Es wird daher nicht die Menge an Kontaminanten auf der Komponente gemessen, sondern die auf einen Analysefilter übertragene Menge an Kontaminanten. Der Extraktionsvorgang beeinflusst daher das Endergebnis der Messung.

Kurz gesagt:

  • Der Test ist zerstörend und daher nicht wiederholbar.
  • Es wird nicht die Komponente an und für sich analysiert, sondern ein Filter, auf dem ein Teil des von der Komponente abgelösten Kontaminanten abgelagert wird.
  • Die Partikelmessung kann nicht auf einen Standard, das heißt auf ein zertifiziertes Normal bezogen werden.
  • Die Messung ist typisch «instrumentell», das heißt, das Ergebnis hängt von verschiedenen Faktoren wie etwa dem verwendeten Instrument und der Erfahrung des Bedieners ab.
  • Das Messergebnis ist eine für die analysierte Komponente typische Zahl, die in keiner Weise eine Grundgesamtheit oder eine statistische Angabe darstellt.
  • Die verlangte Voraussetzung ist KEINE TOLERANZ (das heißt, wenn sie überschritten wird, wird der Bauteil ausgesondert), sondern ein Grenzwert für den Eingriff für den Produktionsprozess.

Aus all diesen Gründen darf bei der Durchführung eines Tests nicht improvisiert werden; die Ausstattung mit Instrumenten und die Qualifikation der Techniker müssen der erste Schritt sein, um das Vertrauen zu gewinnen und für die im Labor erzielbaren Ergebnisse zu sensibilisieren.
Die oben kurz zusammengefassten Argumente sind bei der Annahme einer Sauberkeitsanforderung das Hauptdiskussionsthema zwischen den Kunden und dem Lieferanten.